Hauptuntersuchung (HU) – Worauf ist zu achten, damit Ihr Fahrzeug besteht?
Die Hauptuntersuchung (HU), in Kombination mit der Abgasuntersuchung (AU), ist ein wesentlicher Bestandteil der Fahrzeugwartung und dient der Sicherheit im Straßenverkehr. Doch warum gibt es die HU, was wird dabei geprüft und wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Fahrzeug ohne Beanstandungen besteht? In diesem Beitrag klären wir diese Fragen und zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Was ist die Hauptuntersuchung und warum gibt es diese überhaupt?
Die HU ist eine gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung, die sicherstellen soll, dass Fahrzeuge den geltenden Sicherheits- und Umweltvorschriften entsprechen. Bei der HU wird geprüft, ob das Fahrzeug verkehrssicher ist und ob alle wichtigen Systeme wie Bremsen, Beleuchtung, Fahrwerk und Abgaswerte einwandfrei funktionieren. Sie wurde eingeführt, um Unfälle durch technische Mängel zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Wie oft muss die HU durchgeführt werden und was passiert, wenn man die Fristen überzieht?
Die HU muss in der Regel alle zwei Jahre durchgeführt werden, bei Neuwagen ist die erste Untersuchung jedoch erst nach drei Jahren fällig. Wird die Frist überzogen, drohen Bußgelder und ein Punkt in Flensburg. Bei einer Überziehung von mehr als zwei Monaten wird die Prüfung intensiver (sogenannte „Erweiterte HU“), was zusätzliche Kosten verursacht. Es lohnt sich also, die Fristen im Blick zu behalten und rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren.
Was wird bei der HU geprüft?
Während der HU wird Ihr Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft. Dazu gehören unter anderem:
Beleuchtung und Elektrik:
Ein funktionierendes Beleuchtungssystem ist für die Sicherheit auf der Straße unerlässlich. Daher werden bei der HU sämtliche Scheinwerfer, Rücklichter, Bremslichter, Blinker sowie die Nebel- und Rückfahrscheinwerfer geprüft. Auch die Elektrik hinter den Leuchten, also Kabel, Schalter und Sicherungen, wird kontrolliert. Fehlende oder defekte Beleuchtungselemente können dazu führen, dass andere Verkehrsteilnehmer Ihr Fahrzeug nicht rechtzeitig wahrnehmen, was die Unfallgefahr erhöht. Vergewissern Sie sich im Vorfeld, dass keine Leuchten ausgefallen sind und dass die Scheinwerfer richtig eingestellt sind, um eine Blendung des Gegenverkehrs zu vermeiden.
Bremsen:
Die Bremsanlage ist einer der wichtigsten Sicherheitsaspekte eines Fahrzeugs. Im Rahmen der HU wird die Funktionsfähigkeit der Bremsen gründlich getestet. Dabei wird geprüft, ob die Bremskraft ausreichend ist und gleichmäßig auf alle Räder wirkt. Ein Ungleichgewicht könnte dazu führen, dass das Fahrzeug beim Bremsen zur Seite zieht, was das Unfallrisiko erhöht. Auch die Bremsbeläge und -scheiben werden auf Abnutzung kontrolliert. Ein verschlissener oder ungleichmäßiger Verschleiß der Bremsen kann die Wirkung erheblich beeinträchtigen und zu einem negativen HU-Ergebnis führen.
Fahrwerk und Lenkung:
Das Fahrwerk sorgt für die Stabilität und Kontrolle des Fahrzeugs, insbesondere bei unebenen Straßenverhältnissen oder in Kurven. Bei der HU werden Stoßdämpfer, Federn und Querlenker auf ihren Zustand hin überprüft. Defekte Stoßdämpfer können zu einem instabilen Fahrverhalten führen und den Bremsweg verlängern. Auch die Lenkung wird genau unter die Lupe genommen. Hier wird geprüft, ob das Lenkrad frei von Spiel ist und sich das Fahrzeug präzise lenken lässt. Einwandfrei funktionierende Stoßdämpfer und eine exakte Lenkung sind unerlässlich, um das Fahrzeug sicher auf der Straße zu halten.
Reifen:
Die Reifen stellen den direkten Kontakt zur Fahrbahn her und müssen daher in einem einwandfreien Zustand sein. Bei der HU wird das Profil der Reifen gemessen, das gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofil liegt bei 1,6 mm. Zu beachten ist, dass bei starkem Verschleiß oder ungleichmäßiger Abnutzung die Haftung auf der Straße erheblich beeinträchtigt wird, was besonders bei Nässe oder Glätte gefährlich ist. Zusätzlich werden die Reifenflanken auf Risse oder Beulen überprüft. Beschädigte Reifen können zu einem Platzen bei hohen Geschwindigkeiten führen und sollten daher rechtzeitig ausgetauscht werden.
Abgasanlage:
Die Abgasanlage wird bei der HU auf ihre Funktionsfähigkeit und Umweltverträglichkeit geprüft. Dies umfasst die Überprüfung der Dichtheit der Abgasanlage sowie die Messung der Abgaswerte, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Emissionsgrenzen entsprechen. Undichte Abgasanlagen können nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch gefährliche Abgase in den Fahrzeuginnenraum leiten. Zudem wird kontrolliert, ob der Katalysator und der Partikelfilter einwandfrei arbeiten, da diese Komponenten für die Reduzierung schädlicher Emissionen verantwortlich sind. Fahrzeuge, die die Abgasnormen nicht erfüllen, erhalten keine HU-Plakette.
Zusätzlich wird geprüft, ob das Fahrzeug keinerlei äußerliche Schäden hat, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten, und ob alle sicherheitsrelevanten Systeme (wie Airbags und Sicherheitsgurte) funktionsfähig sind.
Was kann man tun, damit ein Fahrzeug die HU ohne Beanstandungen besteht?
Damit Ihr Fahrzeug die HU ohne Probleme besteht, gibt es einige einfache Maßnahmen, die Sie im Vorfeld ergreifen können:
Rechtzeitig zur Werkstatt:
Lassen Sie vor der HU einen Check in der Werkstatt durchführen. So können mögliche Mängel vorab behoben werden.
Reifen und Beleuchtung prüfen:
Achten Sie auf den Zustand der Reifen (Profil und Alter) und testen Sie, ob alle Leuchten funktionieren.
Flüssigkeiten prüfen:
Stellen Sie sicher, dass genügend Öl, Bremsflüssigkeit und Kühlwasser vorhanden sind.
Bremsen testen:
Überprüfen Sie das Bremsverhalten und ob ungewöhnliche Geräusche oder ein Nachlassen der Bremskraft auftreten.
Dokumente bereithalten:
Vergessen Sie nicht den Fahrzeugschein und den letzten HU-Bericht zur Prüfung mitzubringen.
Wer kann die HU durchführen?
Die HU darf nur an anerkannten Prüfstellen von Kfz-Prüfingenieuren und Kfz-Prüfingenieurinnen durchgeführt werden. Bei unserer Prüfstelle in Dahlenburg können Sie spontan und ohne Termin für die Hauptuntersuchung vorbeikommen.