Sicherheitsprüfung (SP) bei Nutzfahrzeugen – Pflicht und Ablauf
Nutzfahrzeuge wie Lkw, Busse oder schwere Anhänger sind im täglichen Einsatz hohen Belastungen ausgesetzt. Damit sie jederzeit sicher unterwegs sind, reicht die regelmäßige Hauptuntersuchung (HU) allein nicht aus. Deshalb schreibt der Gesetzgeber für bestimmte Fahrzeugklassen zusätzlich die Sicherheitsprüfung (SP) nach § 29 StVZO vor.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Fahrzeuge betroffen sind, wie oft die SP durchgeführt werden muss, was genau geprüft wird und warum die SP nicht nur Pflicht, sondern auch sinnvoll ist.
Warum eine Sicherheitsprüfung?
Die SP dient in erster Linie der Verkehrssicherheit. Gerade schwere Nutzfahrzeuge mit hohen Laufleistungen können bei technischen Mängeln ein erhebliches Risiko im Straßenverkehr darstellen. Mit der Sicherheitsprüfung wird sichergestellt, dass Bremsen, Fahrwerk und andere sicherheitsrelevante Komponenten jederzeit zuverlässig funktionieren. Damit tragen Halter und Fahrer aktiv zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei.
Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Bei der SP wird zwischen Fahrzeugklassen unterschieden. Die Sicherheitsprüfung gilt für:
Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen
Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 10 Tonnen
Omnibusse mit mehr als 8 Fahrgastplätzen
Auch spezielle Fahrzeuge, etwa im Gefahrguttransport, unterliegen den SP-Vorgaben.
Wie oft muss die SP durchgeführt werden?
Die Prüffristen hängen von der Fahrzeugklasse ab:
Lkw über 7,5 t – alle 6 Monate
Anhänger über 10 t – alle 6 Monate
Omnibusse – je nach Alter und Einsatz alle 3 bis 12 Monate
Wichtig: Die Sicherheitsprüfung ergänzt die HU, sie ersetzt sie nicht. In der Praxis wechseln sich beide Untersuchungen häufig ab – so bleibt das Fahrzeug durchgängig im Blick.
Was wird bei der SP geprüft?
Im Fokus der SP stehen die Bauteile, die für die Sicherheit auf der Straße entscheidend sind. Dazu zählen:
Bremsanlage: Funktion, Verschleiß und Leitungen
Lenkung: Spiel und Zustand
Fahrwerk und Achsen: Stabilität und Verschleiß
Räder und Reifen: Profil, Luftdruck und Beschädigungen
Verbindungseinrichtungen: Kupplungen, Zugösen etc.
Rahmen und tragende Teile: Rost, Risse, Beschädigungen
Tipp: Eine regelmäßige Sichtprüfung durch Fahrer oder Werkstatt hilft, kleinere Mängel schon vor der SP zu erkennen und teure Nachprüfungen zu vermeiden.
Wer darf die SP durchführen?
Die Sicherheitsprüfung darf ausschließlich von anerkannten Prüforganisationen wie der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) durchgeführt werden. Dabei übernehmen speziell geschulte Prüfingenieure die Untersuchung und dokumentieren die Ergebnisse im SP-Prüfprotokoll, das im Fahrzeug mitgeführt werden muss.
Welche Folgen hat es, wenn die SP versäumt wird?
Wer die SP nicht rechtzeitig durchführen lässt, riskiert:
Bußgelder und Punkte in Flensburg
Bei Kontrollen: Stilllegung des Fahrzeugs
Erhöhtes Unfallrisiko durch unentdeckte Mängel
Neben den rechtlichen Konsequenzen können ungeprüfte Fahrzeuge auch im Betrieb zu teuren Ausfällen oder Schäden führen.
Vorteile für Fuhrpark und Fahrer
Die Sicherheitsprüfung ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht:
Sie sorgt für mehr Sicherheit im täglichen Betrieb.
Sie hilft, Ausfallzeiten und teure Reparaturen zu vermeiden.
Sie schafft Rechtssicherheit bei Kontrollen.
Sie trägt zum sicheren Transport von Personen und Gütern bei.
Fazit
Die Sicherheitsprüfung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Fahrzeugüberwachung für Lkw, Anhänger und Busse. Sie schützt Fahrer, Unternehmen und andere Verkehrsteilnehmer gleichermaßen.
In unserer GTÜ-Prüfstelle in Dahlenburg führen wir Sicherheitsprüfungen zuverlässig und fachgerecht durch. So stellen wir sicher, dass Ihre Fahrzeuge jederzeit den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und sicher unterwegs sind.